Kopfnoten

Von Andrea Seibel

Sie weiß es besser als DGB-Chef
Sommer, der vom Leder zieht, wo
Bsirske und Huber schweigen.
Die Politikwissenschaftlerin und
Bundespräsidentenkandidatin
Geslne Schwan: Sie, die soziale Un­
.ruhen im Land nicht ausschließen
wollte, spricht im Interview mit der
FR davon
, dass "diese Halteseile
irgendwann reißen". Die Fahrläs­
sigkeit, mit der die Sozialdemo­
kratin rumort, nur um den Linken
zu gefallen, stört auch ihre Partei.
Sie weiß genau, was der Unter­
schied zwischen heute und 1929
ist. Setzen: desavouiert.

Keine Chance
für
Panikmacher

Note: 5

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt
spricht. lDie Unternehmen täten
derzeit alles daf8r, Beschäftigung
in ihren Betrieben zu halten
, Da­
bei helfe der erleichterte Einsatz
von Kurzarbeit ebenso wie die gro­
ße Kooperationsbere
itschaft der
Mitarbeiter. Katastrophismus und
Untergangsprophet
ien seien ver­
antwortungslos und stünden in
"absolutem Gegensatz zu dem,
was die Tarif- und Betriebspartner
angesichts der Kr
ise gemeinsam
leisten
". Gemeinsam. Auch das
zeichnet Deutschland aus. Die
Ruhe und wahre Souveränität in
.
diesen Tagen. Die Demokratie ist
stabiler, als ihre Skeptiker glau­
ben. Das macht stolz.

Note: 2

Wahlforscher Richard Hllmer (Infra­
test Dimap) sagt der
"Bild": "Die
Leute sind beunruhigt. Aber es
gibt keinerlei Anzeichen, dass sie
panisch oder mil
itant- werden."
KOllegen von Hilmer vertreten ei­
ne ähnliche Auffassung. Die Net­
ze des Sozialstaates sind so dicht
wie kaum irgendwo. Auch unter
Rot
-Grün hatten wir eine Arbeitslo­
sigkeit von nahezu fünf Millionen
und die Lage blieb ruhig
. Tröstlich.

Note: 2

'-

Es gibt Feinde der Demokratie. Ih­
nen ist jeder Anlass recht. Der·
1. Mai steht vor der Tür, und der
Chef der Gewerkschaft der Polizei,
Konrad Freiberg, befürchtet schwe­
re Krawalle. Gewaltbereite seien
Trittbrettfahrer, sie warteten nur
da
rauf, "ihre Zerstörungswut und
ihre Angriffe auf Polizisten zu
rechtfertigen
". Dieser Protest ist
nicht politisch
, sondern kriminell.
Unter den Gewalttätern sind
"vie­
le
, die nie Steuern gezahlt haben
und wohl auch nie zahlen werden,
sondern immer von anderen ge­
lebt haben". Genau.

Note: 1